Die DDR wurde am 7.10.1949 gegründet. Am 3.10.1990 trat die DDR der BRD offiziell bei. Dadurch begann unter anderem auch eine Reform des Bildungssystems. Die Schule wurde damals vom System der sozialistischen Einheitspartei gesteuert. Seit 1946 bestand das Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule als Einheitsschule. Das Bildungssystem war grundlegend reformiert, dennoch wurde mit dem Gesetz die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule (POS) als einheitlicher Schultyp eingeführt. Es bestand ein einheitliches sozialistisches Bildungssystem von 1965 bis zum Ende der DDR. Der Staat war das Bildungsoberhaupt und damit alles gesteuert bzw. bestimmt durch die SED. Von 1963 bis 1989 war Margot Honecker die Volksbildungsministerin. Es gab bis auf eine Ausnahme keine privaten Schulen. Der Bildungsauftrag beinhaltete die Erziehung der Schüler zur sozialistischen Persönlichkeit. Das Bildungssystem war vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich gut ausgebaut. Der Alltag der Schülerinnen und Schüler war nicht nur geprägt von Lehrinhalten, sondern auch von Propaganda. Die Schule hatte die Absicht, die Schüler zu Heranwachsenden zu erziehen, die dem System des sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaates ergeben sind. Die Eltern von den Schülern, die Schwierigkeiten mit dem System hatten, wurden zu Gesprächen herangezogen oder denunziert. Die Lehrmethoden hingegen waren, zu dem gut ausgebauten naturwissenschaftlichen Bereich, noch die alten Methoden wie vor dem Krieg. Die Schüler mussten z.B. aufstehen, wenn sie mit dem Lehrer reden wollten.
Das Einheitsschulkonzept von 1946 beruhte auf einer Stufenkonzeption des gesamten Bildungswesens:
1. Vorstufe (Kindergarten)
2. Grundstufe (Grundschule)
3. Oberstufe
4. Hochschule (Universität)
Seit den 1960er Jahren hatte die DDR ein vom Staat gesteuertes einheitliches Schulsystem. Die Einschulung erfolgte wie heute noch üblich mit sechs Jahren. Der Stichtag war der 31. Mai. Es gab nicht wie heute Anpassungen an die Entwicklung des Kindes und daher selten Ausnahmen bezüglich des Einschulungsalters. Die Ferien waren in allen Bezirken einheitlich. Die Schule der DDR wurde auf zehn Jahre begrenzt. Für schwächere Schüler bestand die Möglichkeit, die Schule nach der achten Klasse zu beenden und in einen Beruf zu gehen. Eine Differenzierung, so wie wir sie heute kennen, zwischen schwachen und starken Schülern, gab es damals nicht. Das Ziel der Schule war es, die Schüler auf ein Leben in einem abgeschotteten Land vorzubereiten.
- Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (1999). Typenschulbauten in den neuen Ländern. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1999/1999_01_01-Typenschulbauten-4-Gebaeudekatalog.pdf [12.03.2021].
- Wikipedia (2020).Typenschulbau.https://de.wikipedia.org/wiki/Typenschulbau#Schulbaureihe_80. [14.03.2021].
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1: Struktur des Bildungssystems in der DDR (Unbekannt, 2008, S.1)
Als Typenschulbau bezeichnet man die genormte Bauweise von Schulgebäuden in der DDR. Von 1955 bis 1990 wurden einheitliche Typenbauten errichtet. In dieser Bauweise entstanden über 2500 Schulen innerhalb eines Gesamtbestand von 5900 aller Schulen Ende 1988. Alle Typenschulbauten wurden in Plattenbauweise ausgeführt, außer die Baureihe SVB. Die Schulbauten Abb. 1: 12 Typenprojekte Das Bildungswesen war durch zentrale Vorgaben geprägt. Es gab eine zehnjährige Schulpflicht im Alter von 6-16 Jahren (Klasse 1-10). Der Anteil der schulpflichtigen Kinder an der Gesamtbevölkerung betrug 15-18 Prozent. Das bedeutete es gab 150-180 Schulplätze pro 1000 Einwohner. Durch die Vorgaben der Ministerien für Bauwesen sowie Volksbildung und Gesundheitswesen wurden Schulen nach Richtlinien der alten Länder gebaut. Nicht nur Wohnungen, wie wir sie heute kenn en, sondern auch Schulen wurden in der DDR als t ypisierte Montagebauten errichtet. Für die Entwicklung waren einzelne Baukombinate zuständig. Inn
Typ SVB (1953-1963) - von 1953 bis 1963 Schulverbundbau - U-förmiger Grundriss - ein-bis dreigeschossige Gebäude - großzügige Treppenhallen - einhüftige Erschließung - Mauerwerksbauweise - Satteldächer Bsp.: Haupt-/Realschule 2, Rostock in Mecklenburg-Vorpommern Abb. 1: Typ SVB Typ SR 80 Leipzig (1980) - vier- und dreigeschossige Gebäude - zweigeschossiger Verbindungsbau - voll unterkellert - Treppenhäuser und Mittelflure zwischen Unterrichtsräumen (mittelgangerschlossen) - Verbindungsbau mit Eingangshalle und Mehrzweckbereich - Unterrichtsräume einseitig belichtet und belüftet - Stahlbeton-Montagebauweise als kombinierte Großtafel-Skelett-Bauweise - kurze Wege zwischen Klassen- und Fachräumen - Klassenraumgröße für bis zu 30 Schülerinnen und Schüler Abb. 2: Typ SR 80 Leipzig Quellenverzeichnis: Hilman, Gustav & Lütkemeyer, Ingo(1999 ). Typenschulbauten in den neuen Ländern. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1999/1999_01_01-Typenschulbauten-in
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